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4. Weiterführung

4.1 LVM beim Booten und Shutdown

Um LVM gleich nach dem Systemstart zur Verfügung zu haben, muss dies innerhalb des Init-V-Prozesses gestartet werden. Bei SuSE ist der Befehl vgchange -a y bereits in /etc/init.d/boot enthalten. Um das LVM-System ordnungsgemäß zu beenden, ist noch vgchange -a n in der Datei /etc/init.d/halt enthalten, das beim Herunterfahren ausgeführt wird. Auch bei Mandrake sind in den aktuellen Versionen die entsprechenden Befehle integriert. Bei Red Hat muss unter Umständen noch nachgebessert werden. Sehen Sie dazu auch das LVM HOWTO auf der LVM-Website, aufgelistet im Abschnitt Literaturverzeichnis. Um zu überprüfen, ob Ihre Distribution ebenfalls schon beim Start LVM aktiviert, führen Sie als root lsmod aus. Ist in der aufgeführten Liste das Modul lvm-mod enthalten, ist dies der Fall. Alternativ können Sie auch das Verzeichnis /proc/lvm, das nur bei aktiviertem LVM existiert, aufrufen.

Danach können Logical Volumes genauso wie herkömmliche Partitionen in /etc/fstab mit Hilfe eines Editors Ihrer Wahl eingefügt werden, damit diese automatisch beim Booten in den Verzeichnisbaum eingehängt werden. Gehen Sie bei der Bearbeitung der Konfigurationsdatei sehr sorgfältig vor, bei eventuellen Fehleintragungen könnte es sonst sein, dass Ihr System nicht mehr startet.

# /etc/fstab

/dev/volg1/logv1  /lvm-test   ext2   defaults   0  2

Danach stehen die Partitionen wie bei dem oben genannten Beispiel unter dem Verzeichnis /lvm-test zur Verfügung.

4.2 Daten von einem PV zum anderen PV verschieben

Um Daten von einem Physical Volume zu einem anderen Physical Volume zu verschieben, um zum Beispiel die betreffende Partition danach aus der Volume Group zu entfernen, gibt es das Kommando pvmove. Mit dem folgenden Befehl werden alle Daten vom Physical Volume /dev/hdb6 auf den freien, noch zur Verfügung stehenden Platz der anderen Physical Volumes der gleichen Volume Group verschoben. Voraussetzung ist allerdings, dass die restlichen Physical Volumes der Volume Group noch genügend Speicherplatz zur Verfügung stellen, um diese Daten aufnehmen zu können.

pvmove -v /dev/hdb6

Danach könnte man mit

vgreduce volg1 /dev/hdb6

die Partition aus der Volume Group entfernen und anderweitig benutzen. Um die Daten auf ein bestimmtes Physical Volume zu verschieben, gibt man dieses als zweites Physical Volume an:

pvmove -v /dev/hdb6 /dev/hdb7

4.3 VG und LV umbenennen

Um eine Volume Group oder ein Logical Volume umzubenennen, gibt es die beiden Kommandos vgrename und lvrename.

vgrename /dev/volg1 /dev/volgroup1
lvrename /dev/volgroup1/logv1 /dev/volgroup1/logvol1

Danach müssen Sie eventuell den Eintrag in der Datei /etc/fstab ändern.

4.4 Volume Group mit spezieller PE-Größe

Beim Anlegen einer Volume Group besteht die Möglichkeit, die Größe der Physical Extents vorzugeben. Standardmäßig ist eine Größe von 4 MByte eingestellt. Um eine selbst definierte Größe zu erhalten, kann man dies beim Erstellen einer Volume Group mit der Option -s angeben. Es sind Größen von 8 KByte bis 16 GByte möglich.

vgcreate -s 8k volg2 /dev/hdb7

Nachträglich lässt sich die Größe der Physical Extents nicht ändern. Da je Logical Volume nur 65563 Physical Extents verwaltet werden können, beschränkt die Größe der Physical Extents auch die Größe der Logical Volumes.

4.5 Informationen über PV, VG und LV abrufen

Um nähere Details zu Physical Volumes, Volume Groups oder Logical Volumes zu erhalten, gibt es die Kommandos pvdisplay, vgdisplay und lvdisplay:

pvdisplay /dev/hdb5
vgdisplay /dev/volg1
lvdisplay /dev/volg1/logv1

Ergänzend gibt es noch Scan-Kommandos, um das System nach LVM-Volumes etc. abzusuchen und aufzulisten:

pvscan

Dieser Befehl erstellt eine Liste über alle Physical Volumes.

vgscan

Dieser Befehl erstellt eine Liste aller Volume Groups. Daneben werden die notwendigen Dateien /etc/lvmtab und /etc/lvmtab.d erzeugt.

lvscan

Dieser Befehl erstellt eine Liste aller Logical Volumes.

4.6 LV oder VG löschen

Mit den beiden Kommandos lvremove und vgremove lassen sich Logical Volumes beziehungsweise Volume Groups aus dem System entfernen. Zu beachten ist, dass nur ausgehängte Logical Volumes entfernt werden können. Führen Sie dazu folgende Befehle aus. Dabei muss die entsprechende Volume Group noch aktiv sein. Dieses Beispiel geht davon aus, dass das Logical Volume über das Verzeichnis /lvm-test gemountet ist.

umount /lvm-test
lvremove /dev/volg1/logv1

Nach dem Deaktivieren der Volume Group, können Sie dann schließlich auch mit dem Befehl vgremove die Volume Group löschen, vorausgesetzt es existieren keine weiteren Logical Volumes innerhalb dieser Volume Group mehr.

vgchange -a n /dev/volg1
vgremove /dev/volg1

4.7 LVM für die Root-Partition

Um auch LVM für die Root-Partition nutzen zu können, ist es notwendig, dass der Kernel das Modul lvm-mod schon vor dem Zugriff auf die Root-Partition geladen hat, sonst ist ein Zugriff darauf nicht möglich. Dafür ist ein Kernel mit fest integriertem LVM-Modul oder eine Initial-RAM-Disk erforderlich. Die aktuellen Versionen der SuSE-Distribution bieten bei der Installation die Möglichkeit, auch eine LVM-Partition für die Root-Partition zu erstellen.

LVM auch für die Root-Partition zu verwenden, birgt einige Gefahren in sich und kann Ihr ganzes System unbrauchbar machen. Außerdem kann es bei späteren Distributions-Updates zu Komplikationen kommen. Zusätzlich kann es bei einer Beschädigung des Dateisystems der Root-Partition aufwändiger sein, dieses wiederherzustellen. Eine Umstellung der Root-Partition auf LVM ist deshalb nur erfahrenen Linux-Anwendern zu empfehlen. Daher rate ich in der Regel davon ab. Des Weiteren übernehme ich keine Garantie für die hier beschriebene Vorgehensweise. Wollen Sie dennoch Ihre Root-Partition auf LVM aufsetzen und sind sich der Gefahren bewusst, sollten Sie vorher unbedingt zur Sicherheit ein Backup Ihrer Daten und der Systempartition anlegen.

Eine der einfachsten und sichersten Möglichkeiten, LVM für die Root-Partition einzurichten, ist die Verwendung einer so genannten Live-Distribution. Dies ist eine Linux-Distribution, die komplett von einer CD läuft und die keiner Installation bedarf und damit vollkommen ohne Festplatte auskommt. Dies ermöglicht ein komfortables Arbeiten an der inaktiven Root-Partition. Bei anderen Verfahren wären Komplikationen mit der gemounteten Root-Partition nicht auszuschließen, da die meisten Programme, wie zum Beispiel resize2fs, ein ausgehängtes Dateisystem voraussetzen, und ein umount kann man nicht einfach auch für die Systempartition anwenden.

Eine weit verbreitete und sehr empfehlenswerte Distribution dieser Art ist Knoppix, das Sie unter

http://www.knopper.net/knoppix/
beziehen können. Als Alternative können Sie sich auch mit Hilfe von »tomsrtbt« unter
http://www.toms.net/rb/
eine bootfähige Diskette erstellen, die den notwendigen Befehl dd zum Kopieren der Root-Partition auch enthält. Das hier beschriebene Verfahren bezieht sich ausschließlich auf die Verwendung einer Live-Distribution. Um Knoppix zu starten, booten Sie von der Knoppix-CD. Mit der Eingabetaste am Bootprompt gelangen Sie zum KDE-Desktop, mit der Eingabe von knoppix 2 in eine Textkonsole. Da Knoppix ein vollständiges Linux-Betriebssystem ist, bringt es eine vielfältige Auswahl an Tools mit, unter anderem das Programm Partition Image, das Sie mit partimage in einer Shell starten. Damit können Sie gleich die dringend zu empfehlende Sicherung Ihrer Root-Partition durchführen, indem Sie ein Abbild dieser Partition in eine Image-Datei speichern. Diese Image-Datei speichern Sie dann am besten auf einen gesonderten Datenträger. Falls etwas schief gehen sollte, können Sie den Zustand der Root-Partition zum Zeitpunkt der Sicherung wiederherstellen, indem Sie die Image-Datei wieder zurückspielen. Sie können auch die Image-Datei gleich auf ein erstelltes Logical Volume zurückspielen. Achten Sie darauf, dass das Logical Volume groß genug ist, damit die Root-Partition darauf zurückgespielt werden kann. Alternativ können Sie auch auf der Kommandozeile wie weiter unten beschrieben dd verwenden. Sichern Sie zusätzlich noch Ihre Datenpartitionen.

Das hier beschriebene Verfahren geht von folgender Systemkonfiguration auf einer 1,6 GByte großen Festplatte aus:

/dev/hda1     swap   (Swap-Partition)    192 MByte
/dev/hda2       /    (Root-Partition)    1,5 GByte
/dev/hda3     boot   (Boot-Partition)    20  MByte
Haben Sie noch eine freie Partition inklusive entsprechendem Speicherplatz, entfällt die folgende Verkleinerung der Root-Partition. Sie können auf der entsprechenden Partition dann gleich ein Logical Volume für die Root-Partition anlegen.

Damit die Root-Partition auf LVM aufsetzen kann, ist es erforderlich, erst ein neues Logical Volume zu erstellen und dann die komplette Root-Partition darauf zu kopieren. In diesem Falle wird dazu die Root-Partition verkleinert, um neuen Speicherplatz frei zu machen. Aus diesem Speicherplatz wird dann eine neue Partition erstellt, die später die Root-Partition aufnehmen wird. Daher darf hier die aktuelle Root-Partition nicht einmal die Hälfte der Partition in Anspruch nehmen. Zum Verkleinern der Partition nehmen Sie am besten das Programm GNU Parted. Gestartet wird es auf der Kommandozeile mit parted gefolgt von dem jeweiligen Device.

parted /dev/hda
   (parted) p  # zeigt die aktuelle Partitionstabelle an

Minor   Start     End       Type       Filesystem     Flags
1       0,031    192,137    primary     linux-swap
3      192,938   214,539    primary         ext2      boot
2      252,000  1549,406    primary         ext2

Um die Root-Partition zu verkleinern, gibt man in Parted die Partitionsnummer, hier zum Beispiel die Nummer zwei, und den Start sowie das Ende der Partition in MByte an. Achten Sie darauf, dass der freiwerdende Speicherplatz etwas größer wird als die Root-Partition, damit alle Daten später von der Systempartition dorthin kopiert werden können.

   (parted) resize 2 252.000 850

Danach muss aus dem freigewordenen Speicherplatz eine neue Partition angelegt werden. Das folgende Kommando erstellt eine neue primäre Partition aus dem restlichen Plattenplatz nach der Root-Partition.

   (parted) mkpart primary 851 1550
   (parted) p

Minor   Start     End       Type       Filesystem       Flags
1       0,031    192,137    primary     linux-swap
3      192,938   214,539    primary         ext2         boot
2      252,000   850,000    primary         ext2
4      850,500   1549,406   primary                      lvm

   (parted) q

Nach dem Verlassen von GNU Parted starten Sie Ihr altes System neu.

reboot

Nach dem Neustart erstellen Sie ein Logical Volume ohne Dateisystem aus der gesamten Größe der neuen Partition /dev/hda4. Sehen Sie dazu gegebenenfalls den Abschnitt LVM-System einrichten. Nun müssen Sie die komplette Root-Partition auf das neue Logical Volume kopieren. Dazu booten Sie erneut Knoppix. In diesem Beispiel wurde das Logical Volume »rootlv« genannt, dieses befindet sich in der Volume Group »rootvg«.

vgscan
vgchange -a y
dd if=/dev/hda2 of=/dev/rootvg/rootlv
sync

Nach dem Kopiervorgang, der einige Zeit in Anspruch nehmen kann, mounten Sie das Logical Volume unter dem Verzeichnis /root-lvm und ändern eine Zeile in der Datei /root-lvm/etc/fstab mit dem Editor Emacs.

mkdir /root-lvm
mount /dev/rootvg/rootlv /root-lvm
emacs /root-lvm/etc/fstab

Diese Zeile

# /root-lvm/etc/fstab

/dev/hda2            /       ext2    defaults    1  1

wird geändert zu dieser

# /root-lvm/etc/fstab

/dev/rootvg/rootlv   /       ext2     defaults    1  1

Danach booten Sie wieder Ihr altes System. Falls der Kernel Ihrer Distribution ohne fest integrieter LVM-Funktion besteht, müssen Sie noch eine Initial-RAM-Disk erstellen, aus der beim Systemstart das LVM-Modul geladen wird. Beachten Sie, dass das folgende Kommando nur eine Initial-RAM-Disk mit einem LVM-Modul erstellt. Bei manchen Distributionen ist es erforderlich, vorher noch das Programmpaket binutils zu installieren.

lvmcreate_initrd

Danach sollte sich die Initial-RAM-Disk im Verzeichnis /boot befinden. Als nächstes müssen Sie Ihren Boot-Manager wie zum Beispiel Lilo anpassen. Fügen Sie dazu etwa folgenden Eintrag in die Datei /etc/lilo.conf hinzu:

# /etc/lilo.conf

image   = /boot/vmlinuz
label   = lvm
root    = /dev/rootvg/rootlv
initrd  = /boot/initrd.gz
ramdisk = 8192

Kopieren Sie anschließend am besten gleich diese Datei auch in die neue Root-Partition. Danach können Sie den Befehl lilo ausführen.

mkdir /root-lvm
mount /dev/rootvg/rootlv /root-lvm
cp /etc/lilo.conf /root-lvm/etc/lilo.conf
lilo

Danach starten Sie Ihr System neu und booten unter der Angabe von lvm am Lilo-Bootprompt von der neuen Root-Partition. Wenn das Booten von dem neuen Logical Volume, auf der sich nun die Root-Partition befindet, gelingt und alles einwandfrei funktioniert, können Sie die alte Root-Partition als Physical Volume definieren und der Volume Group »rootvg« hinzufügen. Vorher sollten Sie jedoch Ihr neues System gründlich prüfen. Wollen Sie die Root-Partition mittels LVM nachträglich vergrößern, können Sie mit dem Befehl lvextend unter Ihrem neuen System die Partition vergrößern. Um danach auch das darin befindliche Dateisystem fehlerfrei vergrößern zu können, müssen Sie wieder Knoppix booten und resize2fs dann dort für die inaktive Root-Partition ausführen.

4.8 LVM kombiniert mit RAID

LVM im RAID-Level 0

LVM unterstützt den RAID-Level 0, auch Stripe-Set genannt, bei dem die Daten alternierend auf verschiedene Festplatten in geteilte Datenblöcke gespeichert werden. Dies führt zu einem ernormen Geschwindigkeitszuwachs, vor allem beim Lesezugriff, bei dem sich die Datenrate fast verdoppeln kann. Sehen Sie dazu auch das RAID HOWTO. Um RAID 0 unter LVM nutzen zu können, muss auf zwei oder mehr Festplatten jeweils ein Physical Volume eingerichtet werden. Danach fasst man diese als eine Volume Group zusammen und erstellt mit folgendem Kommando daraus ein Logical Volume.

lvcreate -n lvstriped -L 1000M -i 2 volg1

Die Option -i 2 bewirkt, dass das Logical Volume aus zwei Physical Volumes erstellt wird. Um keine Geschwindigkeitseinbußen zu bekommen, müssen Sie darauf achten, dass alle Physical Volumes immer auf verschiedene Festplatten liegen.

LVM und höhere RAID-Level

LVM kann man auch mit anderen RAID-Leveln kombinieren. Dazu richtet man auf dem betreffenden /dev/md*-Device ein Physical Volume ein und benutzt dieses wie gewohnt.

4.9 LVM basierend auf Loopback-Devices

Wie schon erwähnt lasst sich LVM alternativ zu Partitionen auch mit Loopback-Devices verwenden. Dies hat den Vorteil, die Festplatte nicht umpartitionieren zu müssen, und eignet sich somit ideal, um LVM erst einmal zu testen. Jedoch sollte man wegen der Datensicherheit und Performance bei späteren ernsthaften Verwendungen von LVM, wenn möglich, richtige Partitionen verwenden. Denn mit Loopback-Devices werden die Daten innerhalb einer Datei abgelegt, die wiederum in einem Dateisystem einer gewöhnlichen Partition liegt. Ein löschen dieser Datei würde dann zum Verlust aller Daten führen. Zu beachten ist, dass eine Volume Group eine Mindestgröße von 20 MByte haben muss.

Als erstes ist es notwendig, die erforderliche Datei als Container für die Daten zu erstellen. Dies geschieht mit dem folgenden Befehl.

dd if=/dev/zero of=/lvm-test/.lvmcontainer \
bs=1024 count=51200

Dieser Befehl erstellt eine 50 MByte große Datei im Verzeichnis /lvm-test. Optional habe ich diese Datei mit einem Punkt am Anfang versehen, damit sie als versteckte Datei in der Normalansicht nicht zu sehen ist. Als nächstes muss nun diese Datei mit einem Loopback-Device verbunden werden.

losetup /dev/loop1 /lvm-test/.lvmcontainer

Danach kann auf diese Datei über /dev/loop1 als gewöhnliches Block-Device zugegriffen werden, und darauf wie auf einer herkömmlichen Partition ein Physical Volume erstellt werden. Falls das Loopback-Device nicht mehr benötigt wird kann es mit

losetup -d /dev/loop1

wieder von der Datei gelöst werden.

Dieser Eintrag in der Datei /etc/fstab würde schon beim Systemstart automatisch die Datei /lvm-test/.lvmcontainer per Loopback-Device über das Verzeichnis /lvm-test mounten.

# /etc/fstab

/lvm-test/.container    /lvm-test   ext2   defaults,loop    0    0

4.10 Logical Volume für Swap-Partition

Man kann ein Logical Volume auch als Swap-Partition benutzen. Dazu muss man lediglich das betreffende Logical Volume mit mkswap formatieren und mit swapon aktivieren. Falls jedoch die Volume Group, innerhalb der das Logical Volume erstellt wurde, aus mehreren Partitionen besteht, ist es möglich, dass damit auch die LVM-Swap-Partition über mehrere Partitionen verteilt ist, was den Zugriff auf die Swap-Partition verlangsamt.

lvcreate -n swaplv -L 500M volg1
mkswap /dev/volg1/swaplv
swapon /dev/volg1/swaplv

Damit die Swap-Partition automatisch beim Systemstart aktiviert wird, tragen Sie folgende Zeile in die Datei /etc/fstab ein:

# /etc/fstab

/dev/volg1/swaplv      swap      swap     defaults     0   0

Existiert bereits eine Swap-Partition, und wollen Sie diese Swap-Partition noch zusätzlich weiter verwenden, können Sie mit der unten angegebenen Option pri=1 bewirken, dass beide Swap-Partitionen gleichwertig behandelt werden. Dies kann zu einer Performancesteigerung nach dem Prinzip von RAID 0 führen, falls beide Partitionen auf verschiedenen Festplatten liegen. Zwei Swap-Partitionen auf einer Festplatte sollte man vermeiden, da sich dann beide gegenseitig ausbremsen würden.

# /etc/fstab

/dev/volg1/swaplv    swap      swap   defaults,pri=1     0   0
/dev/hda8            swap      swap   defaults,pri=1     0   0

4.11 Snapshot eines Logical Volume

Ein Snapshot ist eine Kopie, die man von einem Logical Volume als Backup anlegen kann. Dazu dient wiederum der Befehl lvcreate mit der speziellen Option -s oder --snapshot.

lvcreate -L 500M --snapshot -n mysnap /dev/volg1/logv1

Danach steht der identische Inhalt des Logical Volume /dev/volg1/logv1 unter /dev/volg1/mysnap bereit. Dabei ist zu beachten, dass der Snapshot einen Teil des Speicherplatzes der Volume Group belegt. Die Option -L 500M gibt nicht etwa die eigentliche Größe es Snapshot an, sondern wie viel sich am Original ändern darf, bevor der Snapshot ungültig wird.

4.12 VG auf anderen Rechner transferieren

Es besteht die Möglichkeit, vorhandene lokale Volume Groups auf einen anderen Computer weiterzubenutzen, falls man die lokale Festplatte, auf der sich die betreffenden Physical Volumes einer Volume Group befinden, in den anderen Rechner einbauen will. Vorher muss man allerdings die entsprechende Volume Group aus dem System entfernen. Um dies zu bewirken, gibt es den Befehl vgexport, der, nachdem man die entsprechende Volume Group deaktiviert hat, diese ordnungsgemäß aus dem System entfernt. Man kann zudem gegebenenfalls noch mit pvscan überprüfen, welche Physical Volumes zu welcher Volume Group gehören.

pvscan
umount /lvm-test
vgchange -a n /dev/volg1
vgexport /dev/volg1

Ist die Festplatte in den anderen Rechner eingebaut, kann man analog dazu mit vgimport, der Angabe eines Namens und der Physical Volumes die Volume Group auf diesem Computer wieder weiterverwenden. Voraussetzung ist natürlich, dass auch dort ein funktionierendes LVM-System vorhanden ist.

vgimport newvg /dev/hdb5 /dev/hdb6
vgchange -a y /dev/newvg
mkdir /lvm-test
mount -t ext2 /dev/newvg/logv1 /lvm-test

4.13 Dateisystem im Betrieb vergrößern

Die Möglichkeit, ein Dateisystem im laufendem Zustand zu vergrößern, ist vor allem im Server-Betrieb sehr praktisch, da man die Downtime dieses Servers sehr gering halten kann, und dieser sehr schnell wieder zur Verfügung steht. Das Programm resize2fs ist nur in der Lage, die Größe eines Dateisystems zu verändern, wenn dieses gerade nicht im Verzeichnisbaum gemountet ist. Daneben gibt es noch zusätzlich das Programm ext2online, das ext2-Dateisysteme auch im gemountetem Zustand verändern kann. Dafür ist jedoch zur Zeit noch ein Kernel-Patch erforderlich, den man inklusive dem Programm unter

http://sourceforge.net/projects/ext2resize/
downloaden kann. Veränderungen am Kernel sind jedoch mit Vorsicht auszuführen. Aktuell gibt es diese Möglichkeit auch für ext3. Alternativ kann man das Dateisystem reiserfs verwenden, das man auch im gemountetem Zustand vergrößern kann. Eine Verkleinerung dieses Dateisystems ist jedoch auch hier nur möglich, wenn es vorher mit umount ausgehängt wurde. Diese Funktion ist allerdings noch relativ neu, eventuelle Bugs sind deswegen nicht auszuschließen.

lvcreate -n logv2 -L 500M volg1
mkfs -t reiserfs /dev/volg1/logv2
mount -t reiserfs /dev/volg1/logv2 /lvm-test
lvextend -L 1000M /dev/volg1/logv2
resize_reiserfs /dev/volg1/volg2

Um das Dateisystem wieder zu verkleinern, muss es vorher mit umount ausgehängt werden.

lvreduce -L 500M /dev/volg1/logv2
umount /lvm-test
resize_reiserfs /dev/volg1/logv2
mount -t reiserfs /dev/volg1/logv2 /lvm-test


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