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6. Disketten, Festplatten und Ähnliches

Es gibt unter Linux zwei Arten Geräte (Devices) zu verwalten: DOS-typisch und UNIX-typisch.

6.1 Geräte DOS-typisch verwalten

Die meisten Linux-Distributionen beinhalten die Mtools Suite, eine Sammlung von Kommandos die genauso arbeiten wie ihr DOS-Gegenstück, aber mit einem »m« im Namen beginnen: mformat, mdir, mdel, mmd usw. Sie können mit den Tools lange Dateinamen übertragen, aber natürlich keine Dateirechte. Wenn man die Datei /etc/mtools.conf entsprechend anpaßt (eine Beispieldatei liegt dem Paket bei), kann man auf DOS/Windows Dateisysteme zugreifen ohne sie erst in den Dateibaum einbinden zu müssen (mounten). Dies ist nützlich für Wechselmedien wie Floppy, CD-ROM oder Zip-Drive. Zum Formatieren genügt jedoch nicht nur ein einfaches mformat, sondern man muß vorher als root das Kommando fdformat /dev/fd0H1440 absetzen.

Der Nachteil dieser DOS-typischen Vorgehensweise ist jedoch, daß man auf das Medium nicht mit den Unix-üblichen Kommandos à la less a:datei.txt zugreifen kann.

6.2 Geräte UNIX-typisch verwalten

Unter Unix werden die Geräte anders verwaltet. Es gibt keine Laufwerke wie A: oder C:. Eine Diskette oder eine anderes Medium wird durch einen Vorgang in das lokale Dateisystem integriert, der »mounten« heißt. Wenn man fertig ist, muß man das Medium »unmounten«, bevor man es herausnehmen kann.

Beim Einrichten von Medien, z.B. Disketten, muß man unterscheiden zwischen der physischen Formatierung und dem Anlegen eines Dateisystems. Das DOS-Kommando FORMAT A: macht beides, unter Linux gibt es jedoch dafür zwei separate Programme. Das physische formatieren wurde oben schon gezeigt. Das Dateisystem erstellt man mit:

# mkfs -t ext2 -c /dev/fd0H1440

Anstelle von /dev/fd0H1440 muß auf manchen Systemen auch /dev/fd0h1440 verwendet werden. Als Formate für das Dateisystem nach -t gibt es auch u.a. dos oder vfat (empfohlen) statt ext2. Wenn die Diskette einsatzbereit ist, kann mit

# mount -t ext2 /dev/fd0 /mnt

gemounted werden, wobei nach -t das korrekte Dateisystem anzugeben ist, falls das ext2 nicht verwendet wurde. Jetzt kann man auf die Diskette als Verzeichnis /mnt anstelle von A: oder B: zugreifen. Beispiele:

DOS                                     Linux
____________________________________________________________________

C:\GUIDO>DIR A:                          $ ls /mnt
C:\GUIDO>COPY A:*.*                      $ cp /mnt/* /docs/temp
C:\GUIDO>COPY *.ZIP A:                   $ cp *.zip /mnt/zip
C:\GUIDO>EDIT A:DATEI.TXT                $ jstar /mnt/datei.txt
C:\GUIDO>A:                              $ cd /mnt
A:>_                                     /mnt/$ _

Wenn man fertig ist, muß man die Diskette unmounten, bevor man sie herausnimmt.

# umount /mnt

Natürlich muß man Disketten nur dann formatieren und ein Dateisystem anlegen, wenn dieses auf den Disketten noch nicht geschehen ist. Für Laufwerk B: ersetzt man einfach fd0H1440 und fd0 durch fd1H1440 und fd1 in der obigen Anleitung. Beispiele:

Was für Disketten gilt, gilt natürlich auch für andere Arten von Laufwerken, wie z.B. Zip-Disks, CD-ROM's, neue Festplatten usw. Für Zip-Laufwerke gibt es übrigens ein eigenes HOWTO, das Zip-Laufwerk HOWTO. Hier das Verfahren zum mounten einer CD-ROM:

# mount -t iso9660 /dev/cdrom /mnt

Das ist der »offizielle« Weg einen Datenträger ins Dateisystem des Rechners einzubinden (oder »einzuhängen«, Englisch »mounten«). Da es jedoch etwas lästig ist, jedesmal zum mounten root sein zu müssen, gibt es eine Möglichkeit, die es jedem Nutzer erlaubt, die Datenträger einzubinden und die auch noch Schreibarbeit spart:

Um jetzt eine DOS-Diskette oder eine CD-ROM zu mounten, reicht folgendes:

$ mount /mnt/floppy
$ mount /mnt/cdrom

Auf /mnt/floppy und /mnt/cdrom kann jetzt von jedem Nutzer zugegriffen werden. Wenn mehrere Leute auf dem Rechner arbeiten, ist eine solche mount-Erlaubnis für alle natürlich immer ein gewisses Sicherheitsrisiko:

Zwei recht nützliche Kommandos sind df, welches Informationen über die eingehängten Medien liefert, und du dirname, welches den Speicherplatz, den das Verzeichnisses belegt, anzeigt.

6.3 Das Backup

Es gibt verschiedene Pakete, die einem bei einem Backup helfen, aber die einfachste Methode für ein Backup auf mehreren Medien ist (als root):

# tar -M -cvf /dev/fd0H1440 /zu_sicherndes_Verzeichnis

Man braucht eine formatierte Diskette im Laufwerk sowie ausreichend weitere vorrätig. Um die Daten wiederherzustellen, legt man die erste Diskette ins Laufwerk und gibt ein:

# tar -M -xpvf /dev/fd0H1440


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